Der Wondreber Totentanz ist ein Beispiel hochqualitativer Volkskunst und stellt durch seine Technik (Grisaille-Malerei) mit dem volksnahen Sujet und dem ungewöhnlichen Trägermaterial (Holztafeln in eine Deckenvertäfelung eingebunden) eine Besonderheit dar. Für die Region der Oberpfalz und dem dort gelegenen Wondreb ist der Totentanz kulturell von großer Bedeutung. Deshalb war neben der Restaurierung die Lesbarkeit der Darstellung ein wichtiger Aspekt.
Materialien aus vorangegangenen Restaurierungsmaßnahmen bergen immer wieder Probleme bei heutigen Arbeiten an den Objekten. Der in der Fachzeitschrift restauro veröffentlichte Artikel befasst sich mit den Wechselwirkungen zwischen Klima und eingebrachten Materialien aus vorangegangenen Restaurierungsmaßnahmen und der Konzeptfindung für die Restaurierung einer bemalten Holztafeldecke.
Zunächst stand die Substanzsicherung, die man mit Hausenblasenleim vornahm, im Vordergrund. Als Nächstes entschied man bei einigen Tafeln, die stark veränderten und störenden Retuschen durch eine ablesbare Strichretusche zu ersetzen.
Durch die Strichretusche in den Fehlstellen und der Verbesserung der entstellenden Retuschen erzielte man eine Homogenität. Die Weißschleierbildungen ließen sich mit einem Bindemittelauftrag reduzieren.
Gegenstand der Restaurierung waren die 28 Darstellungen über den Tod, die um 1710 entstanden sind. Sie sind index sieben Reihen zu je vier Tafeln angeordnet. Als Darstellungsform wählte der Künstler die Grisailletechnik („Grau-in-Grau-Malerei“). Die Szenen zeigen, dass die Auftraggeber und der ausführende Maler einen Totentanz schufen, der für die ländliche Bevölkerung geeignet war. Indem Szenen aus dem ländlichen Leben, wie beispielsweise der Bauer oder Töpfer beim Verrichten ihrer Tätigkeiten, abgebildet wurden, während derer sie der Tod ereilt, konnten die Betrachter sich mit den Bildern identifizieren.
Durch die Ablesbarkeit der Szenen kann die Bevölkerung diese Geschichte wieder nachvollziehen und die Tradition der Todesvergegenwärtigung bleibt erhalten.
Astrid Wührl, (seit 2010 Astrid Mendes da Vitoria), verantwortlich für die Durchführung und Leitung der Maßnahmen. Mitbeteiligt war Katharina Deimel, Dipl.- Restauratorin M.A. für den Fachbereich gefasste Holzobjekte und Gemälde.
Erschienen in der Fachzeitschrift restauro in der 1. Ausgabe 2011 auf Seite 2.